Trollinger

Der Trollinger gehört zu den ganz wenigen Rotweinsorten, die nahezu ausschließlich in Deutschland und in Südtirol kultiviert und gekeltert werden. Er ist auch unter der Bezeichnung “Blauer Trollinger” im Handel. Die Rebsorte wird heute überwiegend im Bundesland Baden-Württemberg angebaut, zum größten Teil davon im Landesteil Württemberg. Dort ist der leichte, rubinrote Wein mit der ausgeprägten Fruchtnote nahezu ein Nationalgetränk und wird gerne als das berühmte “Württemberger Viertele” als bekömmlicher Tischwein serviert. Außerhalb Baden-Württembergs gibt es Anbauflächen für Trollinger in geringerem Umfang in Rheinhessen und in der Pfalz, in Sachsen sowie im Weinbaugebiet Saale-Unstrut.

Bereits zu Zeiten Martin Luthers sehr beliebt

In süddeutsche Regionen kam der Trollinger nach Meinung von Weinhistorikern mit den alten Römern. Sie brachten die Traube zunächst ins südliche Tirol, von wo aus sie in Richtung Heilbronn weiter zog. Auch der Gemütlichkeit ausstrahlende Name bezieht sich auf die Urheimat Tirol und meint “Tirolinger”. Seit dem Mittelalter wurde die Rebsorte wegen ihrer Leichtigkeit und Frische als Tischwein immer beliebter. Der Reformator Martin Luther schätzte Trollinger besonders, wie aus alten Dokumenten überliefert ist. Als die Briten den Geschmack des feinfruchtigen Württembergers für sich entdeckten, wurden sie seine größten Bewunderer: Adelige Familien wie die Windsors zogen und ziehen ihn mit Erfolg in ihren Gewächshäusern.

Schon Jung ein voller Genuss

Das Charakteristische am Trollinger ist, dass er schon jung sehr gut getrunken werden kann. Er muss nicht lange lagern, um seinen vollen geschmacklichen Gehalt zu entfalten. Gerne werden Trauben dieser Sorte mit der Sorte Lemberger zu aromatischen Cuvées verarbeitet, die nicht selten nach Mandeln und Süßkirschen duften. Auch sortenreine, zartrosa Trollinger-Weißherbste sind im Angebot.

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